www.cherokee.at/xmario

home     berichte     termine     downloads     links     profil     4sale     look4 
 frankreich 03  


Tag: 1
Etappe: Hart - Gardasee
Datum: 15. Juni 2003
Autoren: Birgit, Isa, Mario und Martin

Nach einem tollen Laubenfrühstück und dem Zusammenpacken von einigen Tonnen Ausrüstung sind wir um 1030 von Hart gen Italien gestartet. Durch’s Gailtal zum Drautal, nach Lienz und weiter nach St. Johann im Walde – wo wir den Baggerteich beim Enten-Treffen-Platz umrundet haben. Als wir am Rückweg zu unseren Jeeps waren, ist uns am Schrottplatz der Tiefbaufirma Felbermayr ein Hardtop mit vertrauten Formen aufgefallen. Martin und ich haben uns gleich vergewissern müssen, was Sache ist und haben den „armen“ CJ gefunden. Schade drum!

Über den Stallersattel ging’s weiter nach Italien – es war kurvig und steil (na ja, steil war’s nicht, aber Birgit besteht auf steil!). Es ging vorbei an almrauschbewachsenen Hängen und Bergseen. Dann wieder runter vom Berg und durchs Pustertal weiter über Brixen nach Bozen. Dort gab’s Pause mit Capuccino, Latte Macchiato und Toast am Walter von der Vogelweide-Platz.

Nachdem wir Trento hinter uns gelassen haben – 360°-Kreisverkehr – sind wir Richtung Gardasee weitergefahren. In Arco haben wir am Camping Zoo ein feines Platzerl gefunden und uns gleich in den Pool geworfen. Danach ging’s in ein Restaurant ganz in der Nähe, wo wir uns den Bauch ordentlich „angefüllt“ haben – Mahlzeit!



Tag: 2
Etappe: Gardasee - Cuneo
Datum: 16. Juni 2003
Autoren: Birgit, Isa, Mario und Martin

Heute ging’s von Arco zuerst nach Salo am Westufer des Gardasees. Dort ist der Botanische Garten von Andrè Heller und den wollten wir uns unbedingt anschaun. Danach sind wir weiter nach Südwesten gefahren – nur ein Stück – bis Cuneo am Fuße des Colle de Tende – nur so ca. 8 Stunden verkehrsgeschwängerte Landstraßen. Von Alessandria bis Asti haben wir dann die Autobahn genommen, weil's uns so angezipft hat. Nachdem der XJeeper heut zum Vorausfahren dran war, hat sich das Bild vom XJeep² in meine Netzhaut eingebrannt. Hoffentlich werd ich’s wieder los!

Ereignismäßig gab’s heut nix, außer a paar blöde Itaker, beim Linksabbiegen, a paar blöde Itaker beim plötzlichen Bremsen und Rechtsabbiegen – ohne Lichtzeichen und a paar wahnsinnige LKW-Fahrer (O-Ton XJeeper). Ach ja, alle Supermärkte hatten heut tagsüber geschlossen und ... na ja, wir hatten trotzdem ein feines Abendessen am Campingplatz.



Tag: 3
Etappe: Cuneo - Cagnes sur-Mer
Datum: 17. Juni 2003
Autor: Mario

Das Wichtigste zu Beginn: Wir sind alle heilfroh, dass der Urlaub weitergehen kann! Aber mehr dazu später. Wir sind gegen 1000 nach Vinadio aufgebrochen, um uns den Platz, an dem Ende Juli das Welt-Enten-Treffen stattfinden wird, anzusehen. Vinadio liegt direkt am Weg zum Colle della Lombard – einem Pass nach Frankreich.

Gegen Mittag hat Isa beschlossen, in einer Apotheke nach einem Arzt zu fragen, weil sie seit ein paar Tagen an Bauchweh leidet, das einfach nicht abklingen will. Der Apotheker hat uns dann zurück nach Cuneo ins Krankenhaus geschickt, weil der Arzt in Vinadio erst gegen 1500 zur Verfügung steht. Also sind wir die paar km retourgefahren – auf einer total schönen kleinen Landstraße – und haben dann im Ospedale eingecheckt. Es ist übrigens ein Irrglaube, dass die italienischen Mediziner großteils des Englischen mächtig sind! Auf jeden Fall wurde in den folgenden 3 Stunden ein Blutbild, ein Röntgen und eine Ultraschalluntersuchung gemacht – und eine Blinddarmentzündung festgestellt. Gott sei Dank eine, die mit Medikamenten behandelt werden kann – sonst wär’s mit dem Urlaub wohl fürs Erste aus gewesen.

Während Isa und ich im Krankenhaus waren und Birgit und Martin voller Optimismus in einem Supermarkt das Abendessen eingekauft haben, ist ein Unwetter niedergegangen, wie’s keiner von uns jemals vorher gesehen hat. Isa ist zufällig gerade bei einem Fenster gelegen und hat’s optisch mitbekommen. Ich hab im Warteraum auf sie gewartet und hab’s akustisch erlebt (die Optik hat sich bei mir darauf beschränkt, dass der Strom und das Licht ausgefallen sind und ich im Finstern saß). Birgit und Martin haben’s so richtig mitten drin erlebt! Als die Diagnose da war und wir uns wieder auf den Weg gemacht haben, waren wir alle 4 trotz Regenwetters ziemlich happy!

Wir haben beschlossen dem Regen über den Colle di Tenda in Richtung Frankreich davonzufahren. Zuerst hatten wir eigentlich vor, gleich nach dem Pass zu Campieren, aber da hat’s auch noch geregnet. Wir sind deswegen gleich bis ans Mittelmeer – nach Menton – runter. "Also mir ist jetzt sonnenklar, warum aus Frankreich so viele gute Rallyefahrer kommen", hat Martin über CB Kund getan, nachdem der x-te Entgegenkommende von unserer Straßenseite mindestens genauso viel Platz gebraucht hat, wie von seiner eigenen. Am Meer angekommen gab’s natürlich den Pflicht-Strand-Spaziergang und dann haben wir mit der Suche nach einem Campingplatz begonnen. Die Suche hat uns von Menton, über Monaco und Nice bis Cagnes gebracht.

Von Monaco bin ich echt enttäuscht! Von dem Flair, wie man’s aus dem Fernsehen kennt, ist in Wirklichkeit nicht viel zu sehen. Alles ist so eng und klein – sogar der Hafen! Wenigstens sind wir die F1-Strecke - vom Tunnel bis zu den Boxen – gefahren.

Um 2030 haben wir den Campinglatz erreicht und uns über Spargelsuppe und Risotto hergemacht. Danach hab ich noch festgestellt, dass die Stromversorgung fürs Notebook nicht gewährleistet ist – deswegen gibt’s den Bericht von gestern erst heute.



Tag: 4
Etappe: Cagnes sur-Mer - Antibes
Datum: 18. Juni 2003
Autorin: Isa

Da soll noch einmal jemand behaupten, Kärnten sei unbekannt, aber darüber gibt's später mehr ...

Heute ging’s nach einem ganz feinen Frühstück mit 2 riesen Baguettes und 4 Pain au chocolat in Richtung mare zum sicherlich kultigsten McDonald’s in ganz l’Europe: Milkshakes, Fishburger und andere Leckerlis (so Birgit) direkt am Strand genießen.

Neben lukullischen Genüssen gab’s aber auch jede Menge mechanischer, so konnte man Mario und Martin kaum von einem Porsche, keine Ahnung welcher aber ein ziemlich alter, von einer Cobra oder von anderen motorisierten Teilen wegbringen. Auch für Birgit war jede Menge Interessantes zum Anschaun dabei
J

Das Beste waren aber die vielen netten Schiffe, die im Hafen von Antibes vor Anker lagen ... 20 Bilder hab ich allein verschossen, aber dann kamen erst die wirklich richtigen Teile – so erschienen uns ein Hochsee-Kat oder ein Zweimaster als normale Angelegenheiten, ein Trimaran und Motorjachten, die – sollten diese einmal am Wörthersee liegen, die ganze Region mit einer mega Flutwelle überschwemmen, als genau das Richtige. 6 Stockwerke war sie hoch, die Carinthia VII, da sah die 3-stöckige Carinthia VI daneben nur sehr mager aus. Ich hab jetzt beschlossen bei Heidi Horten mal vorzusprechen ... vielleicht kann man mit ihr ja einen Deal eingehen ("Urlaub bei Freunden" oder doch besser: „Auf in den sonnigen Süden Österreichs“).

Jedenfalls ein toller Tag mit Schwimmen im Pool und einem feinen Abendessen, eingekauft in einem der größten Geschäfte (64 Kassen nebeneinander) inklusive „animierendem“ Kassier.



Tag: 5
Etappe: Antibes - Antheor
Datum: 19 Juni 2003
Autor: Martin

Schon das Frühstück begann mit einer kleinen Enttäuschung: Es gab kein frisches Baguette mehr, schon komisch wie schnell man sich an solche Annehmlichkeiten gewöhnen kann. Anyway, wir aßen das Gummibrot vom Vortag und brachen heute etwas zeitlicher als sonst auf. Diesmal rein nach Centre Antibes, d. h. erst mal 1.5 x im Kreis rundherum und mitten durch, auf der Suche nach einem Parkplatz. Wahnsinn, ich will gar nicht wissen, wie das dann in der Hochsaison ist. Schlussendlich parkten wir wieder am Hafen und hatten wieder denselben langen Fußweg in die Stadt, diesmal allerdings mit bequemerem Schuhwerk. Heute war Markt, und zwar nicht nur der alltägliche Markt vorm Rathaus, sondern auch Flohmarkt. Unglaublich, welcher Ramsch da feilgeboten wird, ganz wie bei uns. Mittags saßen wir bei Crepes und Salat in unserem hiesigen Lieblingslokal, nichts hat sich geändert in den letzten fünf Jahren, bloß der Lokalbesitzer ist in der Zeit mehr gealtert als wir.

Gut genährt gings dann weiter zum Leuchtturm La Garoupe am Cap d’Antibes. Die Aussicht war fantastisch und Isa hat mindestens bei jeder dritten Villa die sie erblickte gemeint: „Da wär's schon fein zu Wohnen.“

Um das volle Touristenprogramm zu vollenden haben wir uns dann noch kopfüber nach Cannes gestürzt und sind unter größter Hitze die Croisette von Anfang bis Ende und wieder zurück abgehatscht. Gerade zu dieser Zeit finden die fünfzigsten Werbefilmfestspiele statt. Unglaublich wie viele wichtige Leute da rumlaufen können und wie peinlich so wirklich Wichtige sein können. Umso schlimmer, wenn’s dann noch ein Wiener ist und man alles verstehen kann, was er da so von sich gibt.

Nachdem es uns zuviel wurde sind wir in die Berge abgehauen. Genauer, ins Esterel Gebirge, feinste rote Felsen, die bis ins dunkelgrünblaue Meer hinabreichen. Auch Mario wirkte sichtlich entspannter, als er dem Verkerswahnsinn der Städte entfliehen konnte. Wir hätten auch heute locker wieder 3 bis 4 Motorradfahrer am Jeep picken gehabt, wenn wir nicht rechts in den Graben ausgewichen wären.



Tag: 6
Etappe: Antheor - Antheor "2eme Jour"
Datum: 20. Juni 2003
Autorin: Birgit

Und weil’s so schön da ist sind wir geblieben. Am genialsten CP von ganz France. Von denen die ich kenne zumindest. Pool schon am Morgen, Meer am Vormittag, Baguette zu Mittag mit Boursin und Cidre Doux, Pool am frühen Nachmittag, Cafe mit Chausson aux Pommes am späten Nachmittag, Meer am späteren Nachmittag und Abendessen am Abend. Es geht uns total gut, so mit badewannenwarmem Pool, Meer wohl temperiert über die Straße, Shop am CP und Restaurant mit Menue „Salade Nicoise, Filet Grillè et du Fromage.“ Zum krönenden Abschluss des Tages gab's noch eine kleine X-Party am Strand mit Campari, Bier (solange, bis Mario weiße Kaninchen gesehen hat) und Mineral für Isa, die leider immer noch die italienischen Tabletten nehmen muss. Nur mehr morgen und dann darf sie auch wieder „mittschechern“. Dazwischen ein wenig Hängematte relaxen, ein bisschen Jeep schrauben (Bremsleitung befestigen, seltsame Geräusche analysieren, Lenkrad einstellen ... bei Mario, weil bei uns funkt ja noch alles).

Wir Frauen haben gelesen, geschlafen, uns gepflegt und den fahrfreien Tag genossen. Ach ja, und nicht zu vergessen, der TGV, der immer wieder über die hohe Brücke zwischen CP und Meer drüberfährt.

Dann haben wir noch die ungefähre Route für die nächsten Tage festgelegt, durch St. Tropez in die Provence wo's nach Lavendel und Thymian duftet und wo die Grillen zirpen, wie hier auch. Auf den Mont Ventoux und zu den Bergpässen damit wir nicht ganz umsonst mit dem Jeep in dieses Land gereist sind.



Tag: 7
Etappe: Antheor - Forcalquier
Datum: 21. Juni 2003
Autoren: Birgit und Isa

„Heute war ein guter Tag“ ... von Antheor nach St. Tropez, vorbei an wunderbaren Buchten mit türkisem und tief blauem Wasser, vorbei an himmlischen Villen und gewaltigen Oleanderbäumen ... mehr braucht man da wohl nicht zu schreiben, aber weil es eben so „ein guter Tag“ war, fangen wir erst richtig damit an.

Nach einem kurzen Shopping im Geant in Frejus - diesmal waren es „nur“ 42 Kassen - durfte natürlich ein Photoshooting der „MarMas“ nicht fehlen – sie knieten nieder vor und hinter einem Mustang Pick-up.

Mit vollem Kühlschrank und geleerten Brieftaschen ging's dann weiter nach St. Tropez wo das selbe mit 2 Cobras und einem Dodge Ram passierte. Bei einem Partyzelt am Hafenkai war dann noch ein 5er BMW, ein Syclone, ein Chevy, ein Wrangler mit New Yorker Kennzeichen ... das wird was werden am Jeep Camp
J

Wir Frauen, hier genannt „Bisas“, erkundeten das kleine Städtchen und erfreuten uns der vielen „Knackis“ auf den tollen Yachten, die Ihre Oberkörper an der Reling zur Schau stellten. Nach ca. 2-stündigem Landurlaub haben wir uns dann in Richtung Norden, sprich Landesinnere, aufgemacht. Ein Stück Autobahn – ohhh verzeiht uns – brachte uns rascher in die Provence zu den Düften und zu den lieblich zirpenden Cigales. Gerastet wurde nach Rians bei einer netten kleinen Snack-Bude, besser „Snack am Bauernhof“. Eine kleine Straße führte uns durch wundersame Landschaften, vorbei an Chateaux, durch Plantanenalleen und netten kleinen Ortschaften. Um 1730 gab's dann noch immer angenehme 42 Grad - da lässt sich’s gut entspannen, oder?



Tag: 8
Etappe: Forcalquier - l’Isle s-la-Sorgue
Datum: 22. Juni 2003
Autor: Mario

Weil’s gestern so mörderisch heiß war, lag unser heutiges Ziel in vermeintlich kühleren Luftschichten – wir nahmen uns den 1.909 m hohen Mont Ventoux vor, der schon nach ein paar Hügeln und Kurven in der Ferne auftauchte. Bis wir dann an seinem Fuße waren, hat’s doch 1.5 Stunden gedauert. Aber die Fahrt war echt ein Hit. Es ging durch felsige Täler und die Straße war manchmal km-lang von Lavendel-Feldern gesäumt.

Die letzten 26 km erwiesen sich dann aber doch schwieriger als erwartet. Schon nach wenigen Kurven blieb Martin – der heute wieder die Führung übernommen hatte - stehn und per CB erfuhren wir, dass der XJeep² erhebliche Temperaturprobleme hatte. Er kochte über! Also alles Stopp und abkühlen lassen. Dann weiterfahren und kurz drauf wieder alles stopp und ... Motorhaube auf, abkühlen lassen und Wasser nachfüllen. Denn mittlerweile hatte sich ein Teil der Kühlflüssigkeit einen Weg nach außen gesucht und die Kontrollleuchte hat uns davon informiert. Egal, die Karre läuft auch mit Trinkwasser, wie sich herausstellte.

In gemütlicher Fahrt schafften wir dann doch noch den Gipfel und genossen die tatsächlich grandiose Aussicht – waow!

Über Malaucène und Carpentras ging’s - wieder bei irrer Hitze – nach l’Isle s-la-Sorgue, wo wir uns die Altstadt – inkl. 6 Mühlrädern – angschaut haben. Zu Essen konnten wir leider nichts auftreiben, obwohl wir von unseren Mägen eindeutig dazu aufgefordert wurden.

Nach dem Spaziergang haben wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz gemacht. Heute war’s das erste mal, dass wir nicht den Ersten, sondern erst den Dritten genommen haben. Aber der Dritte ist dafür molto bene – tschuldigung, très bien
J



Tag: 9
Etappe: l’Isle s-la-Sorgue - St. Julien du Verdon
Datum: 23. Juni 2003
Autor: Martin

Mördernacht, unglaublich wie viele Hunde in dieser Nacht permanent gebellt haben. Beim Frühstück ist wieder die Sonne herausgekommen. Jedenfalls hat sie schon wieder die Rekordtempertaturen von gestern erreicht. Da half nur die Flucht in den Schatten. Wir nahmen die N100 Richtung Osten, um uns schnell in die Berge zu bewegen. Vorbei an den schönen Ortschaften des Luberon, am Fuße des Montagne du Luberon. Leider heißt das auch Abschied nehmen von der Provence, Abschied nehmen von den Düften, die diese Landschaft einhüllen. Der Duft von Lavendel, Thymian, Currykraut, er wird uns in Erinnerung bleiben. Au revoir Provence, wir werden wiederkommen.

Die N100 hat uns über weitere Kleinstraßen zum Grand Canyon du Verdon und den tollen Lac du St.Croix. Ein riesiger Stausee, blaugrün und klar. Birgit konnte sich nicht halten und ging darin baden. Zu unserer Überraschung war der Stausee nicht eiskalt sondern schön temperiert.

Nach dem Bad fuhren wir in den Canyon, besser gesagt über die südlich gelegene Straße entlang des Canyons etliche Höhenmeter hinauf. Zuviel für den XJeep², der hat's wieder mal nicht verkraftet und fest aufgekocht, leider kein 3-gängiges Menü, wie’s hier gerne gekocht wird, sondern nur nach Fisch stinkendes Kühlwasser. Wir gaben ihm Gelegenheit zum Abkühlen, beim zweiten Mal haben wir ausgiebig gepicknickt - bei 47° C in Schatten!

Stunden später haben wir auch diese Etappe geschafft. Die Ausblicke in den Canyon waren grandios, senkrecht abfallende Schluchten, mehrere hundert Meter tief.

Das Ende dieser Tagesetappe fanden wir in einem kleinen Nest namens St. Julien du Verdon, einer winzigen Gemeinde, die nicht mal eine eigene Bar im Ort hat, dafür einen feinen CP und ein wenig Ufer am Lac de Castillon, den wir gleich zum Abkühlen heimgesucht haben.



Tag: 10
Etappe: St. Julien du Verdon - Briancon
Datum: 24. Juni 2003
Autorin: Birgit

Nach einer kühlen Nacht in den Bergen haben wir den Lac de Castillon hinter uns gelassen und uns auf nach St. André gemacht wo unsere Reise weiter Richtung Colmars auf der D955 ging. Immer den Verdon entlang fuhren wir eine wunderschöne Strasse auf den Col d’Allos auf immerhin 2.250 Meter. Das Jeepi hat sich recht brav benommen und die steile, kurvige Strecke, als Hirschkäfer getarnt mit den Bergegurten als Abstandhalter unter der offenen Motorhaube, gemeistert. Wir gönnten ihm viele Pausen und uns die tolle Aussicht auf verwaiste Hotel Klötze, saftige Almwiesen und schlafende Schilifte. Ein Radfahrer überholte uns immer wieder bei unseren Stopps und war glaube ich schneller am Berg als wir mit dem Auto. Oben gab's zur Belohnung Pago Marille und Café für uns. Und ein atemberaubendes Panorama auf die umliegenden Berge, die bis zu 3.400 Meter hoch sind.

In Barcelonnette haben wir erfolglos versucht einer Self-Service Tankstelle Gazole zu entlocken, aber die Total im Ort hatte zum Glück auch offen, denn sehr viel weiter wären wir nicht mehr gekommen. Schon auf dem Weg bergauf haben Martin und ich gezittert ob sich der Jeep wohl den Sprit gut einteilen wird. Auf der D900 kamen wir zum nächsten riesen Stausee, dem Lac de Serre Poncon. Über 20 Km lang erstreckt er sich in tiefem Türkis von Lauzet-Ubaye nach Embrun. In einem Intermarché wurde fürs Pique-nique eingekauft und Tennisbälle für den XJeep² besorgt, damit die Luft besser zum Kühler vordringen kann.

Einer kleinen, auf der Michelin Karte weiß eingezeichneten Strasse folgten wir bis zu einer Abzweigung in den Wald die nicht „Interdit“ war. Dort, auf einer Wiese machten wir Rast bei Baguette, Knackis, Käse und Yoghurt. Wir haben so gut gejausnet, das wir gar keinen Hunger auf Abendessen haben, obwohl wir eingekauft haben wie für 10. Einen CP am Weg steuerten wir an, doch leider war das Piscine erst am Freitag einsatzbereit und so lange konnten wir nicht warten. So fuhren wir weiter bis kurz vor Briancon, unser heutiges Etappenziel und haben's jetzt fein, so mit geheiztem Pool und schattigem Plätzchen.

Nur einer ist schon wieder der dumme. Wer wohl? Na der XJeep², denn der hat jetzt keine linke Bremsleuchte mehr und eine Delle in der Heckklappe. Der böse Baum ist nicht ausgewichen. Aber heute ist der Tag der Pannen. Der Stecker der Kühltruhe ist nämlich auch verschmort während wir das Pago auf dem Col genossen haben. Aber im schlimmsten Fall hätte ja auch das Auto abbrennen können. Dann wäre wenigstens das Rücklicht nicht dem Baum zum Opfer gefallen. Und noch eine schlimme Nachricht an Alex: der Birnenschnaps ist aus. Leer getrunken und kein Ersatz weit und breit. Aber bis zum Jeep Treffen ist's ja nimmer lang und da freu ich mich schon auf Martini Bianco mit Eis und Zitrone an der Hotelbar mit Alex.



Tag: 11
Etappe: Briancon - Bourg-St. Maurice
Datum: 25. Juni 2003
Autoren: Mario und Martin

Weil wir heut alle sehr müde sind, gibt’s nur die Eckdaten der Etappe.

Die Strecke: Von Briancon (1.265) ging’s über den Col du Lautaret (2.058) auf den Col du Galibier (2.776) und weiter über Valloire (1.922) und den Col du Télégraph (1.566) nach St. Martin d’Arc les Combes. Dann noch entlang der Arc nach Lanslebourg-Mont-Cenis und über den Cole de Madaleine (1.677) zum Col de l’Iiseran (2.764). Zum Schluss noch runter nach Val d’Isère und ans Etappenziel Bourg-St. Maurice.

Warum wir so eine Mörderetappe gemacht haben? Ganz einfach, weil die Kühlung vom XJeep² total spinnt und wir die Gunst der Stunde nutzen wollten, d. h. so weit kommen, wie’s geht, damit für den Donnerstag so wenig km nach la Thuile wie möglich übrig bleiben.

Highlights: Jeder Pass ist ein Highlight! Jeder! Das Panorama entschädigt jedes mal die Anstrengung. Leider hat die XJeep²-Besatzung einen Pass nicht erklommen – Birgit, Martin und der XJeep² nahmen am Col du Galibier den Tunnel kurz vor der Passhöhe.

Don’ts: Val d’Isère im Sommer is total zum Vergessen! Erstens is nix los und zweitens is nix los! Außerdem haben die eine Baustelle, für die sie die einzige Straße im Tal von 800 bis 1000, von 1030 bis 1430 und von 1500 bis 1700 sperren – echt super! Hätten wir unseren Plan, in Lanslebourg zu campieren, nicht geändert, würden wir morgen schön blöd schaun, weil wir anstatt termingerecht in la Thuile anzukommen, im Stau vor der Baustelle in Val d’Isère stehen täten.

Ansonsten gab’s heut auch noch andere Männer-Sternstunden: Als wir am Col du Télégraph Mittagspause mit Schinken und Melone machten hielt ein Aston Martin Vanquish le Mans zum Kühlen an. Ja, auch der bekam Probleme mit der Temperatur seines V8-Bikompressors! Am Auto war eine Startnummer vom „SuperCarRun“. Der kurze Moment, in dem wir dem Sound des Triebwerks erlagen, war himmlisch. Leider hatten unsere Begleiterinnen kein Verständnis dafür, dass wir aufs Abkühlen und Wiedererwachen des Aggregats warten wollten. Am weiteren Weg trafen wir immer wieder auf Autos dieses Rennens. Manche waren flott unterwegs (Porsche 911 RS aus den späten 70ern und der eine oder andere F360 Maranello), andere (Vanquish – „Standardausführung“, DB7, Murcielago, Corvette C5, M-Coupe, E-Type, Maserati, TVR Cerbera, F328, einige F348 – 1 x als Spider ...) beschaulicher. Kurz vor dem Col de l’Iiseran standen da noch 2 Porsche 356 in der Wiese beim Picknick. Die Abfahrt nach Val d’Isère teilten wir mit 3 Miatas.

S’war ein schöner Tag
J



Tag: 12
Etappe: Bourg-St. Maurice - la Thuile
Datum: 26. Juni 2003
Autor: Mario

Heute steht die letzte Etappe nach la Thuile am Programm. Eigentlich sind's ja nur ca. 45 km, aber es geht über den 2.188 m hohen Col du Petit St. Bernhard und wer weiß, was der XJeep² davon hält! Bevor's losgeht, heißt es aber das ganze Campingzeugs so ordentlich wie noch nie in den Jeeps verstauen, denn wir brauchen's ja nicht mehr und es soll weder während des Euro Camps, noch bei der Heimfahrt - ca. 700 km Autobahn von la Thuile über Mailand und Venedig nach Hart - Probleme machen.

Nach ein paar Kehren den Pass rauf, beginnt der XJeep² auch schon zu kochen. Mittlerweile haben wir aber rausgefunden, dass sich der Viscolüfter zuschaltet, wenn Martin den kochenden XJeep² einfach mit laufendem Motor am Straßenrand abstellt und ein paar Minuten wartet. Sobald der Lüfter dann rennt, geht die Temperatur wieder etwas runter und wir können weiterfahren.

Nach einer guten halben Stunde sind wir auf der Passhöhe. Die Aussicht ist wie immer toll und das Wetter spielt auch mit. Obwohl wir sogar den Mont Blanc mit seinen 4.810 m ohne Nebelhaube sehen, haben doch alle ein komisches Gefühl im Magen, denn der Urlaub geht ja mit dieser Etappe eigentlich dem Ende zu. Als wir Frankreich verlassen sind wir alle einerseits traurig, aber andererseits auch gespannt, was das Camp für uns bringen wird.

Gegen Mittag treffen wir am Anmeldeparkplatz in la Thuile ein und das Camp beginnt, aber das ist eine andere Geschichte ...



Gesamt-km: 2.807

 suchergraben 03
 italian baja 03
 tagliamento 05
 xmasphoto 05
 jk-kj-tour 07
 cres 09
 südtirol 10
 krk 11
 mikuni testride 13
 xplace
 my best pix
 short tracks